Anwendungsgrundlagen
Empfehlungen für den Einbau
- Alle Verbindungsmittel (Nägel, Schrauben, Dübel …) müssen durch den Planer vorgegeben werden. Entspricht die Anzahl, Größe oder der Typ der eingebauten Verbindungmittel nicht diesen Vorgaben , erfüllt die ausgeführte Konstruktion möglicherweise nicht die vorgesehene Anforderung.
- Alle Verbindungsmittel müssen eingebracht werden bevor die Konstruktion belastet wird.
- Die jeweils erforderlichen Durchmesser für die Verbindungsmittel müssen den vorhandenen Lochdurchmessern im Verbinder entsprechen.
Verwendung von Nagelgeräten
Die Verwendung eines Nagelgerätes ist beim Anschluss von Holzverbindern grundsätzlich erlaubt, jedoch nur wenn betriebsbedingt sichergestellt ist, dass die Nagelspitzen in die Löcher reichen und ein unplanmäßiger Rückstoß den Anwender nicht verletzen kann. Aus gleichem Grund werden sogenannte Stotterer empfohlen, die die Nägel nicht mit einem Schlag sondern mit mehreren schnellen Stößen eintreiben und zudem sehr handlich sind.
Austauschbarkeit von Nägeln
- Die Angaben zur Tragfähigkeit von Holzverbindern beruhen auf der Tragfähigkeit des zugrunde gelegten CNA Kammnagels. Diese können durch CSA Schrauben gemäß Tabelle im Katalog ersetzt werden. Dies liegt an der nahezu gleich hohen Schertragfähigkeit der CSA Schrauben, die aber eine wesentlich höhere Zugtragfähigkeit aufweisen. Ist bei der Bemessung eines Verbinders eine CSA Schraube zugrunde gelegt worden, kann diese daher nicht ohne Weiteres durch einen CNA Kammnagel ersetzt werden.
- Sollen bei einem Holzverbinder statt der vorgesehenen CNA Kammnägel andere Kammnägel verwendet werden, ist die Verbindertragfähigkeit entsprechend zu reduzieren.
- Werden bei geeigneten Verbindern die Nägel durch Bolzen ersetzt, sind hierfür gesonderte Nachweise zu führen.
Besonderheiten beim Anschluss von EWP Formteilen
Unter EWP Formteilen (Enginered Wood Products) versteht man Blechformteile die als Systemverbinder speziell für die Anschlüsse von Stegträgern entwickelt wurden. An diesen Blechformteilen findet man verschiedene Lochformen und Nagelanordnungen.
Lochformen
Rundloch
Diese Löcher sind grundsätzlich auszunageln.
Dreiecksloch
Diese Löcher müssen nur dann ausgenagelt werden wenn die maximale Tragfähigkeit des Verbinders erreicht werden soll, oder teilweise bei abhebenden Lasten in Verbindung mit Balkenschuhen.
Karoloch
Ein in dieses Loch eingeschlagener Nagel dient nur zur Lagesicherung des Trägers im Bauzustand und hat keine lastabtragende Funktion.
Langloch
Zur Erleichterung des Nagelns an schwer zugänglichen Stellen mit tragender Funktion, zum Beispiel bei schrägen Anschlüssen
Kuppelloch
Fordert den Einbau des Verbindungsmittels unter 45° mit einem formschlüssigen Kontakt des Nagelkopfes.
Langloch mit 45° Zungenlasche
Fordert den Einbau des Verbindungsmittels unter 45°.
Nagelanordnungen
Doppelter Schrägnagel
Diese führen anordnungsbedingt zu einer Erhöhung der Verbindertragfähigkeit.
Kreuzvernagelung
Durch die Sperrwirkung wird die Effizienz des einzelnen Nagels erhöht.
Einschlagzacke
Diese sind eine große Hilfe beim Arbeiten an schlecht zugänglichen Stellen. Der Verbinder wird zunächst, durch Einschlagen der Zacken ins Holz, fixiert um danach mühelos ausgenagelt zu werden.